III. / Fröhlicher Wettbewerb und ehrgeizige Teams

von Helmut Pütz

Der etwas andere „Marathon“ rund ums Bier und quer durch Bonn, also der 3. Bonner Biermarathon der Ehrengarde der Stadt Bonn – Vaterstädtischer Verein –, am 11. Juli 2004 war wieder ein großer Erfolg: 13 Wettbewerbsgruppen mit rund 65 Teilnehmern kämpften um den Sieg. Etwa 100 Beteiligte arbeiteten bei diesem Ehrengarde-Ereignis mit und engagierten sich für die – inzwischen beliebte – Bonner Traditionsveranstaltung, die von der Kavallerie der Ehrengarde organisiert wurde. Morgens um 9.30 Uhr begann alles mit dem stärkenden Marathonfrühstück im Zeughaus der Ehrengarde in der Budapester Straße. Ilse Keltsch hatte wieder das meisterhafte Frühstücksbuffet vorbereitet.

Um 10.30 Uhr erfolgte dann der Start des Teilnehmerfelds: Durch Bonns Altstadt und Kneipen ging es und fröhliche Stimmung bestimmte diesen 3. Biermarathon trotz wechselhaften Wetters. Im „Gequetschten“ mussten berühmte Sehenswürdigkeiten, aus den 72 Teilen eines großen Bildes wie bei einem Puzzle erraten werden. Im „Brauhaus Bönnsch“ sollte in höchstens 5 Minuten ein Kreuzwortfüllgitterrätsel gelöst und im Bierhaus Machold mussten die Luftlinie-Entfernungen und die richtigen Kilometerangaben zu 15 Brauereien ermittelt werden. In der Altstadtkneipe Pinte war geschicktes Umfüllen von Wasser in unterschiedlich große Behälter verlangt.

Bei allen Stationen des Biermarathons gab es für besondere Leistungen Bierbons für das jeweilige Team.

Im „Karlseck“ wurde der Millionär „für Arme“ ermittelt. In der „Zille“ kam es auf Geschicklichkeit an: Bau einer Pyramide und eines „T“ mit Holzteilen. Im Biergarten Rheinblick war besondere Geschicklichkeit beim Hufeisenwerfen verlangt. In Beuels Karnevalshochburg „Zur Rheinbrücke“ verlangte eine Knobelspiel mit höchstens 33 Würfen einfach nur Glück. In der „Theaterklause“ musste eine Wortkette gebildet werden die mit dem rheinischen Schlagwort Alaaf begonnen hat. Im Cafè Korrekt verlangte Michael Hirsch, dass in einem Rechenspiel ermittelt wird, wie viel Bier bei einem Umtrunk getrunken und wie viel zu bezahlen war. Obwohl das Spiel höchst kompliziert war, konnte eine Wettbewerbsgruppe es in einer Minute lösen. Und auch im „Stiefel“ ging es um ein Rechenspiel, wieder einmal zum Bier trinken, wie es sich für einen richtigen Biermarathon in Bonn gehört. Doris und Sabine nahmen alle Wettbewerbsgruppen mit Humor, wenn auch einige übereifrig und sogar „zickig“ gewesen seien.

Ab 17.00 Uhr bei der Siegerehrung wieder im Zeughaus der Ehrengarde gings dann hoch her: Jetzt zeigte sich, welches der Teams besonderes Geschick und Können bewiesen hat. Der unterhaltsame Kneipen-Parcours hatte eben Köpfchen und Teamgeist verlangt, „Kampftrinker“ hatten bei dieser Stadtrallye auf Schusters Rappen nicht so gute Karten. Allerdings war die Versuchung für Teilnehmer und Begleiter sehr groß, denn immerhin ging es an 42 Kneipen, also 42 „Hopfenkaltschalenvertilgungsstationen“ vorbei. Und bei der Siegerehrung war deutlich zu erkennen, dass einige Teammitglieder nicht nur Marathon gelaufen waren und sich mächtig angestrengt hatten, sondern auch das eifrige Trinken nicht vergessen hatten. Die Bonner Wirte wird’s gefreut haben!

Also, ein fröhlicher Biermarathon, der auch nach der Siegerehrung im Zeughaus noch nicht so schnell endete, denn nach dem dritten Platz für „Hähnchen goes to Radeberger“ und dem zweiten Platz für die „Durschlöscher“ ließ die Ehrengarde „Die wilden Sieben“, das absolute Siegerteam, hochleben. Unter Teamleaderin Annette Wünsch wurde diese Siegermannschaft kurz vor dem Start erst durch Einzelanmeldungen zusammengewürfelt. Man sieht daran, dass nicht unbedingt lange Trainingszeiten im geschlossenen Team erforderlich sind, um den fröhlichen Biermarathon der Ehrengarde zu gewinnen.

Den Wirten und Sponsoren des anspruchsvollen, lustigen und feuchtfröhlichen Wettbewerbs ist es maßgeblich zu verdanken, dass er ein so schöner Erfolg wurde – nicht nur für die erfolgreichen Teams – , sondern auch seinen Höhepunkt bei der Siegesfeier am Abend in der Budapester Straße hatte, als nämlich viele mitfeierten, die sich beim Marathon lieber geschont hatten. Allen Spendern ganz herzlichen Dank im Namen der ganzen Vorbereitungsgruppe der Kavallerie der Ehrengarde und im Namen aller Teilnehmer und Gewinner. Ein besonderer Dank gilt auch Peppi Christmann, die das Essen am Abend so vorzüglich vorbereitet hat und auch ein Dankeschön an den „historischen Informanten“ Willi Esch. Die Küche der Burg Münchhausen hat die leckere Gyrossuppe gespendet: auch dafür besten Dank. Erwähnt werden müssen aber auch andere Marathonteams, die „unter ferner liefen“, z.B. die „Karlseck-Löwen“, die „Fidele Walzbröder“, die „Hasenjäger“, die „Aapejäger“ und all die anderen…

Besonderer Dank gilt aber den Planern und erfolgreichen Organisatoren des dritten Biermarathons aus der Kavallerie: Volker Beier, dem ein ganz dickes Lob gebührt und den organisatorischen Mitstreitern Mark Titus Drescher und Axel Kahla.

Der allerletzte Dank geht zu Petrus, der als „ahle Bönnsche“ Mitleid mit der Ehrengarde hatte und das Wetter doch noch so einigermaßen positiv manipuliert hat: Keine Marathonstation in den gemütlichen Ecken der Bonner Altstadt und in Beuel, in den Karnevalshochburgen und an der Promenade unseres schönen Vaters Rhein fiel richtig und dauerhaft ins Wasser, nein, zwischendurch soll sogar die Sonne gesichtet worden sein.

Ehrengarde und ihre Kavallerie versprechen sogar, im nächsten Jahr beim vierten Bonner Biermarathon für warmes Sommerwetter zu sorgen… schlimmer als im anfangs verregneten Sommer 2004 kanns ja nun auch wirklich nicht werden!